Nur ist auch die Psychologin Wala Wunderhold leider nicht dazu in der Lage, die chaotische Situation bei den Nibelungen zu entschärfen. Stattdessen versucht sie, mit König Gunther zu schlafen, damit dieser seine Neurosen und die ehelichen Probleme mit seiner kürzlich angetrauten Frau Brünnhild lösen kann; denn Brünnhild würde ihre Jungfräulichkeit lieber an Siegfried verlieren und hängt Gunther an den Kleiderhaken, wenn er versucht, sich ihr zu nähern.
Hinzu kommt, dass Siegfried seiner Frau Kriemhild gegenüber treu wie ein Schaf ist und der homosexuelle Gehilfe von Gunther, Hagen von Tronje, sich noch nicht ganz schlüssig ist, ob er Siegfried umbringen oder seinen Herrn nach Köln mitnehmen und ihm seine Liebe gestehen soll.
Letztlich nimmt die junge Arzthelferin Billa aus "Kölle" zusammen mit der verzweifelten Psychologin Wala Wunderhold die Fäden in die Hand, um dem von Angstzuständen und Pechstränen geplagten Adelsstand unter die Arme zu greifen.
Das Theaterensemble "Scusi?!" hat mit dem Stück "Nibelungen in Not" bereits Ende Januar ein sehr aufwändig insziniertes Projekt gestartet. "Bisher hatten wir mit der ersten Aufführung sehr viel Erfolg und spielten vor ausverkauftem Haus", freut sich Enzo Caruso, Mitglied des Theaterensembles "Scusi", der die Rolle des Gunther übernahm. So hatten die sieben jungen Schauspieler in den Rollen der "Nibelungen in Not" auch am vergangenen Samstag keine Mühe damit, den Saal des Jugendzentrums Schwelm zu füllen.
Enzo Caruso: "Aufwändig war das Stück vor allem, weil wir selbst Regie geführt und unsere Kostüme und das Bühnenbild selbst gestaltet haben."
Dank an alle Helfer des Theaterensembles
Ein großer Dank gelte allerdings auch den Helfern, die dem Theaterensemble "mit gutem Rat und der Bereitstellung der Räumlichkeiten zur Seite standen".
"Nibelungen in Not" ist die etwas andere Nacherzählung von der klassischen Nibelungensage, in der von den jungen Schauspielern des Theaterensembles "Scusi?!" die Gesundheit der Nibelungenpsyche in Frage gestellt und ein humorvoller Versuch gestartet wird, das tragische Ende der Helden um Siegfried doch noch zu verhindern.
12.05.2006 Von Christina Makarona
Quelle:Westfälisch Rundschau vom: 13.05.2006