Was die Presse so schreibt?!

Irr WG - WR vom 28.04.2003

"Es ist nicht zu fassen" - denkt sich der junge Mann, nimmt noch einen Schluck Alkohol aus der Flasche und versinkt wieder im Selbstmitleid. Gelächter auf der anderen Seite.

Arne Bracht, Enzo Caruso und Andreas Merken (v.l.) auf "Irr-Wegen".

Wenig Mitleid, dafür ausgelassenes Lachen, löst der Anblick des Chaos aus, in dem der Mann vorn auf der Bühne zu versinken droht. Leere Schnapsflaschen, Pizzakartons, Bierdosen und volle Aschanbecher prägen das Bild der "IRR-WG", die sich dem Publikum auf der Bühne des Schwelmer Jugendzentrums präsentiert.

Lachen war bei der Premiere des Stücks am Samstagabend nicht nur erlaubt, sondern durchaus erwünscht und Grund zum Lachen gab es reichlich während der gut zweistündigen Aufführung des Theaterensembles "SCUSI?!".

Neun junge Leute und die Bretter 'die die Welt bedeuten' - Spaß am Theaterspielen, das ist es, was die neunköpfige Theatergruppe motiviert, sich mehrmals wöchentlich zu Probearbeiten zu treffen. Nach über zweimonatiger Probe war es Samstagabend nun so weit. Vor dem komplett gefüllten Saal des Jugendzentrums präsentieren sie dem Publikum zum ersten Mal ihre aktuelle Komödie.

Das Stück IRR-WG von Markus Voell gewährt dem Zuschauer Einblick in das Privatleben zweier junger Männer, Rene (Andreas Merken) und Martin (Enzo L. Caruso), die versuchen, in das Chaos der Männer-WG Ordnung zu bringen und ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Ihr Plan: eine Frau muss her. Ihr Motto:" Zwei Männer ganz alleine, stellen gar nichts auf die Beine". Doch als sich Luzy (Kerstin Heumann) und Caroline (Miriam Brandenburg) in das WG-Leben einmischen, wird das Chaos perfekt. Missverständnisse und Streitereien machen das Zusammenleben kompliziert. Da kann auch der wenig geistreiche Nachbar Uwe (Arne Bracht) mit seinen trockenen Feststellungen für wenig Klarheit sorgen. Seine Versuche erheitern das Publikum dafür um so mehr. Schließlich entwirren sich die Irrwege doch: Engel (Martin Schulte) und Teufel (Christine Brandenburg) versöhnen sich un lassen Ruhe einkehren in das irre Leben der fünf Alltags-Helden.

Nach der Aufführung ist den Mitgliedern der Theatergruppe die Erleichterung deutlich anzusehen, denn auch wenn einige von ihnen nun schon seit über zehn Jahren dabei seien, könne man das Lampenfieber vor der Aufführung nicht abstellen, erzählt einer der Hobby-Schauspieler, Enzo L. Caruso. Insgesamt sind sie sehr zufrieden mit ihrer Leistung, "bis auf zwei, drei Pannen hat alles gut geklappt". Auch Souffleuse Simone Niepmann freut sich nach der Aufführung, selbst schwierige Stellen hätten sie prima gemeistert, was bei den Proben nicht immer so gewesen sei. Neben dem Bühnenbild und der Requisite hat die neunköpfige Gruppe seit Anfang 2002 auch die Regie ihrer Stücke selbst übernommen. Das ihnen das gut gelingt, haben sie Samstagabend demonstriert.

Der Spaß am Theaterspielen, der bleibt ihnen hoffentlich noch lange erhalten. Freuen wir uns auf weitere unterhaltsame Abende mit "SCUSI?!"

 

Quelle: Westfälische Rundschau vom 28.04.2003




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