Was die Presse so schreibt?!

Die Einladung

Ennepetal/Schwelm. (us) "Scusi" heißt die junge Schwelmer Theatergruppe, und die deutsche Übersetzung ihres Namens bedeutet soviel wie "Entschuldigung". In der Aula der Ennepetaler Klinik Königsfeld gaben jetzt vier der elf jungen Mimen ein furioses Theaterdebüt mit zwei Einaktern.

Ein furioses Debüt feierte Scusi (Wr-Bild: V.Speck)

Eines war jedenfalls dabei allen Zuschauern recht schnell klar: Entschuldigen brauchten sich die tempramentvollen bei ihrem Publikum sicherlich nicht.

 

Was da vor 13 Jahren im Schwelmer Jugendzentrum aus einer Kindertheatergruppe entstanden ist, das hat sich nicht nur im Laufe der Zeit verselbständigt, sondern auch perfektioniert. Daß jeder der Akteure mit viel Spaß und Enthusiasmus bei der Sache waren, das konnte man direkt spüren. In Königsfeld boten die jungen Amataurschauspieler Enzo L. Caruso, Stephanie Pohl, Kerstin Heumann und Christian Scheil die lustigen Einakter "Die Einladung" von Walter G. Pfaus und " an einem Oktobernachmittag" von Ramon Pierson.

 

Das erste Stück handelt von zwei Frauen, die sich gegenseitig beweisen möchten, wie gut sie ihre Männer im Griff haben. Daß dabei manchmal beim Publikum der Eindruck entstand, daß hier den Frauen etwas angedichtet wurde, was Männer im allgemeinen oft selbst tu, nämlich ihre bessere Hälfte unter der Knute halten, mag schon ein wenig provozierend wirken, doch kann man davon ausgehen, daß gerade dieser Eindruck beabsichtigt war.

 

Das zweite Stück spielt in England. In ihrem Landhaus empfängt die Nichte der Besitzerin einen etwas labilen und nervösen Besucher. Der erfährt von ihr ein haarsträubende Geschichte, nämlich, daß der Gatte der Hausherrin bei einem Jagdunfall im Moor ums Leben gekommen sei. Die Tür zum Garten stehe allerdings immer offen, weil die Ehefrau des .

Herren immer noch glaube, er werde eines Tages zurückkehren. Als sich der in Wahrheit wirklich nur von der Jagd zurückkehrende Herr des Hauses nähert, nimmt der labile Besucher vor Schrecken Hals über Kopf reißaus. Mimik und Gestik dieses Stückes aus der besten Tradition des typische britischen Humors, das nach Sakis "Die offene Tür" gestaltet wurde, brachten die vier Amateurschauapieler so wesensecht rüber, daß die Zuschauer bei der letzten Wendung herzlich lachen konnten

 

Die Schwelmer Gruppe "Scusi" scheint wie geschaffen für solch mißverständliche Aspekte des täglichen Lebens, vielleicht möchte sie sich ja auch nur dafür entschuldigen, daß sie den Zuschauern gern den Spiegel vorhält.

 

 

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Suche nach Probenräumen

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Regisseurin Christa Geldmacher begleitet die Truppe schon seit Jahren, und der Erfolg, den der junge Theaternachwuchs in Königsfeld einheimsen konnte, gibt ihr Recht. Zum vielseitigen Repertoire von "Scusi" gehören auch Sketche sowie Improvisationen, Moderationen und abendfüllende Stücke. Es wäre schön, bald wieder etwas von den engagierten Jung-Schauspielern zu hören und zu sehen.

 

Übrigens: Geprobt wurde bis vor kurzem noch im Schwelmer Jugendzentrum. Nun sucht die Gruppe nach neuen Räumen. Vielleicht können unsere Leser ihr dabei helfen. Christian Scheil und Christa Geldmacher würden sich sicher über eine entsprechende Nachricht freuen.

 

Quelle: Westfälische Rundschau vom: 05.05.1999




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