Was die Presse so schreibt?!

Theaterensemble Scusi: Lachtränen zur Premiere der Kriminalkomödie

Schwelm. Ein Bankraub mit einer Millionen Euro Beute beschäftigt die Polizei. An anderer Stelle versucht ein komisches Gaunerpärchen seinen neu erworbenen Reichtum in Sicherheit zu bringen - und wird mit den potentiellen Käufern eines Luxushauses verwechselt. Der Stoff, aus dem beste Unterhaltung gemacht ist. Und ein ebenso kurzweiliger wie toller Theaterabend. Die Premiere zum neuen Stück des Theaterensembles Scusi ist gelungen.

Sechs Jahre ist es her, da brachte das junge Schwelmer Theaterensemble mit Agatha Christie´s "Der Tod auf dem Nil" sein erstes Stück auf die Bühne. Es blieb der einzige Krimi im folgenden, wechselnden Theaterprogramm. Bis dieses Jahr. Da haben die jungen Theaterakteure mit "Zu verkaufen - oder wer sind die Gribbles?" erneut eine Geschichte aus Raub, Verfolgung und Flucht ausgewählt. Um es vorweg zu nehmen: Sie haben gut dran getan.

 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein altes Haus in einer amerikanischen Kleinstadt. Hierhin flüchtet ein irrwitziges Gaunerpärchen - und wird vom hereinplatzenden Altbesitzer mit den erwarteten Haus-Käufern verwechselt. Die wiederum tauchen wenig später auf und sorgen so für erste Konfusion. Es folgt eine irre Verwechslungs-Krimikomödie, in der zwei Ehepaare einen Neuanfang mit je einem anderen Partner beginnen, die "lieben Nachbarn" sich plötzlich für´s Kriminelle interessieren und eine trottelige Dorf-Polizistin so ihre lieben Mühen bekommt.

 

Das Jugendzentrum war zur Premiere fast ausverkauft. 70 Theaterfreunde freuen sich auf einen spannenden Bühnenabend. Die meisten von ihnen halten in etwa das Alter der meisten Akteure: Irgendwo zwischen dem dritten und vierten Lebensjahrzehnt. Scusi schafft es, ein junges Publikum für das Spiel auf den Brettern zu begeistern.

 

Dabei zielt das Ensemble in dieser Spielzeit vor allem auf das Zwerchfell der Zuschauer. Eine spritzige, abwechslungsreiche, mitunter skurrile Geschichte wird da im Jugendzentrum geboten. Ein Gaunerstück mit ganz viel Wortwitz, dargeboten von Schauspielern, die im Verlauf der letzten Jahre ihr Handwerk tüchtig gelernt haben.

 

Charaktere auf den Leib geschneidert

 

Während an anderer Stelle Amateurtheater auf flachen Witz setzen und Komik mit Trampeltier-Sensibilität präsentieren, überzeugt Scusi mit geübter Situationskomik, humorigen Wortwechseln und Schauspielern, denen ihre Charaktere wie auf den Leib geschneidert scheinen. Etwa Enzo Caruso, der den Tollpatsch Cleetes spielt, dass es dem Zuschauer die Lachtränen in die Augen treibt. Oder Christine Brandenburg, die die aufdringliche Nachbarin Glenda Jacobowicz spielt, als stände sie grade im echten Leben.

 

Über zwei Stunden unterhält Scusi so sein Publikum und erntet immer wieder Applaus, für ein Stück, in dem acht Schauspieler und eine schöne Kulisse auf der Bühne stehen. Weitere Termine stehen - nach diesem Premierenabend muss man wohl "leider" hinzufügen - noch nicht fest.

 

Von Sven Prange

 

Anmerkung von Scusi: Glenda wurde gespielt von Miriam Brandenburg.

 

Quelle: Westfälische Rundschau vom 16.03.2005




Copyright © Theaterensemble Scusi?! - Design/Hosting: JA-Internet.de