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WP vom 15.05.2017

Viel Applaus in Schwelm für "Amnesie für Fortgeschrittene"

„Der hat einen an der Waffel“. Patient Alfred Heinze (Enzo L. Caruso) hält das Klinikpersonal mit seinem unerklärlichen Gedächtnisverlust auf Trab.

 

Schwelm.   Die Schwelmer Theatergruppe „Scusi?!“ freut sich über gelungene Premiere im Jugendzentrum.

 

Das Warten hat ein Ende: Nachdem sie ihr Publikum im Vorjahr auf eine Reise in den Märchenwald entführte, steht die Schwelmer Theatergruppe „Scusi?!“ nun mit einem neuen Bühnenkracher im Rampenlicht. Ein Patient mit wechselnden Persönlichkeiten von Lothar Matthäus bis hin zu Biene Maja, eine verwirrte Ärztin mit Kommunikationsproblemen und Zimmergenossen mit mehr Herz als Verstand machen das Stück „Amnesie für Fortgeschrittene“ zu einem sehenswerten und besonders amüsanten Abendprogramm.

 

Bei der Premiere von „Amnesie für Fortgeschrittene“ am vergangenen Freitag blieb kein Auge trocken. Mit Enzo L. Caruso in der Hauptrolle ist pausenloses Gelächter einfach vorprogrammiert: In seiner Rolle als Alfred Heinze, der das Klinikpersonal der Unfallklinik Bruchfeld mit seinem unerklärlichen Gedächtnisverlust und den daraus resultierenden Showeinlagen als Karel Gott oder Benjamin Blümchen auf Trab hält, geht der passionierte Hobbydarsteller auf. „Der hat doch einen an der Waffel“, heißt es im Drehbuch – Worte, die in gewisser Weise auf den Hauptdarsteller höchstpersönlich zutreffen und ihm deshalb die Rolle bescherten? Ob lautstarker – wenn auch nicht ganz perfekter – Gesang, filmreife Tanzeinlagen oder unnachahmliche Mimikspielchen: Enzo L. Caruso ist sich für nichts zu schade, kennt kein Schamgefühl – zur Freude des Publikums.

Regisseurin hält tapfer durch

 

Miriam Brandenburg und Andreas Merken, die die Zimmergenossen des aufgedrehten Alfred Heinzes spielen, entzücken das Publikum mit ihrer planlosen aber herzlichen Art. Zusammen mit Kerstin Heumann-Wasserkamp, die bei den Auftritten in die Rolle der leicht verwirrten Ärztin schlüpft und ihrem Namen Dr. Wusler alle Ehre macht, machen sie das Stück zu etwas ganz Besonderem – zu etwas ganz besonders lustigem.

 

„Amnesie für Fortgeschrittene“ stammt nicht aus der Feder der „Scusis?!“ selbst, sondern aus der von Karl-Heinz Alfred Hahn, der es sich nicht nehmen ließ die Premiere im Jugendzentrum zu besuchen. Im Anschluss an reichlich Applaus lobte er die Arbeit der Darsteller und die teils abgeänderte Umsetzung seines Werkes. Auch die Schauspielkollegen aus dem Ensemble des Leo Theaters unterstützten die „Scusi?!“-Truppe bei der Erstaufführung mit ihrer Anwesenheit.

 

Ob als Romeo mit den Worten „Julia sprich, bin ich letzte Nacht vom Balkon geplumpst?“, als Sommermärchen-Kommentator mit Jubelschreien wie „Tor für Deutschland, Deutschland ist Weltmeister“ oder als Lothar Matthäus mit dem klischeehaften Ausdruck „Du willst meine Ehefrau sein? Dafür bist du doch viel zu alt“ erntete das Schwelmer Theaterensemble viel Beifall, der zuletzt besonders Regisseurin Kerstin Heumann-Wasserkamp galt. „Unsere Kerstin ist seit heute früh krank, konnte es aber nicht zulassen Sie alle wieder nach Hause zu schicken und hat tapfer durchgehalten“, so Enzo L. Caruso.




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